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Vogelgrippe & Papageien – Was du jetzt wirklich wissen musst (Schutz, Risiko & klare Handlungsschritte)

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Wie du deine Papageien sicher durch die aktuelle Vogelgrippe-Zeit bringst.

Die Vogelgrippe (Avian Influenza) sorgt besonders in diesem Jahr für große Unsicherheit: Zugvögel, die kraftlos vom Himmel fallen, tausende Wildvögel, die tot aufgefunden werden, und laufend neue Meldungen über gekeulte Bestände.


Der Schutz der Tiere steht im Fokus – und gerade jetzt stellen sich viele Papageienhalter Fragen wie:

  • Können sich Papageien überhaupt anstecken?

  • Wie gefährlich ist die Vogelgrippe für meine Papageien?

  • Welche Schutzmaßnahmen sind wirklich sinnvoll?

  • Wo erfahre ich, ob in meiner Region eine Aufstallungspflicht besteht?

  • Wie erkenne ich, ob ein Risiko besteht – und wann muss ich reagieren?


Mit diesem Artikel möchte ich dir ein paar praxisnahe und leicht umsetzbare Schritte an die Hand geben – ohne Panik, aber mit der nötigen Vorsicht.


Ist die Vogelgrippe von Wildvögeln auf Papageien übertragbar?

Kurz und direkt: Ja – ist sie. Allerdings passiert eine Übertragung durch direkten Kontakt mit Wildvögeln selbst eher selten.


Die eigentliche Gefahr liegt an zwei Stellen:


1. Direkter Eintrag von Wildvogelkot in Außenvolieren

Wenn Außenvolieren nicht geschützt sind, können Wildvögel:

  • oben auf dem Volierendach koten

  • aus der Luft hineinkoten

  • kontaminierten Staub oder Partikel hineinwehen


-> Und genau dieser Kot ist hoch infektiös!

Papageien können sich ebenfalls anstecken, wenn sie:

  • kontaminiertes Wasser trinken

  • Futter aufnehmen, das mit Kot in Berührung kam

  • auf verschmutzten Sitzstangen laufen

  • beim Putzen Kotpartikel am Gefieder aufnehmen

Die echte Gefahr liegt aber woanders:



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2. Indirekter Eintrag über uns Halter 

  • Schuhe / Kleidung / Hände

  • Futter / Wasserbehälter 

  • Naturmaterialien (beispielsweise frische Zweige)

  • Und andere Materialien 


Anbei ein paar klassische Beispiele:

  • Kot am Schuh, der ins Vogelzimmer getragen wird

  • verunreinigte Zweige oder Äste die draußen gesammelt wurden

  • Futter / Wasserschalen im Außenbereich

  • Besen / Laubfeger / Schaufeln usw. die draußen standen

  • uvm. 


Was ich dir damit sagen möchte: Wildvögel müssen nicht in der Außenvoliere sitzen –es reicht, wenn du etwas von draußen mit hineinbringst.


Darum gilt besonders jetzt:

  • Futter und Wasser geschützt lagern

  • Außenvolieren gegen Kotfall abschirmen (Dach + ggf. Seiten)

  • Schuhe & Kleidung wechseln oder desinfizieren

  • keine Naturmaterialien draußen sammeln oder mitbringen


Ich habe meine Außenvoliere z. B. komplett überdacht, damit kein Kot von oben hineinfällt. Solche einfachen Maßnahmen helfen bereits enorm.


Wie groß ist die Gefahr für meine Papageien?

Das hängt von mehreren Faktoren ab:

1. Wohnort / Region

Gibt es aktuell Fälle in deinem Umkreis? Dann steigt das Risiko.


2. Haltungsform

  • Wohnungshaltung = geringes Risiko

  • Außenvolieren = deutlich höheres Risiko

  • Freiflug (draußen) = extrem hoher Risikofaktor (in betroffenen Regionen komplett vermeiden!)


3. Hygienemaßnahmen

Je besser deine Maßnahmen sind, desto geringer das Risiko.

Und das Wichtigste:

Eine Ansteckung steht und fällt zu 95 % mit unserem eigenen Verhalten.Du kannst mit konsequentem Handeln dafür sorgen, dass die Gefahr nahezu ausgeschlossen ist.


Behörden: Aufstallungspflicht & Dokumentation

In ernsteren Fällen – also wenn es mehrere Fälle im Umkreis gibt – ordnen die Behörden häufig eine Aufstallungspflicht an.

Das bedeutet:

  • Papageien dürfen nicht mehr draußen gehalten werden

  • Außenvolieren müssen geschlossen bleiben 

  • Auch überdachte Balkone sind in dieser Zeit kritisch


Damit du im Ernstfall nachweisen kannst, ab wann deine Tiere geschützt waren:

Dokumentiere, wann du deine Vögel nach drinnen umgesetzt hast:

  • Datum + Uhrzeit

  • Foto/Video der Innenhaltung

  • kurze Notiz ins Handy oder Notizbuch


Das klingt banal, kann aber im Ernstfall helfen – z. B. wenn Behörden prüfen, ob ein Eintrag über deinen Bestand möglich war.Eine sorgfältige Dokumentation kann im schlimmsten Fall sogar vor Keulung schützen.


Die 3 wichtigsten Schutzmaßnahmen (kompakt & wirkungsvoll)


1. Kontakt zu Wildvögeln verhindern

( direkt + indirekt )

  • Außenvolieren überdachen

  • Seiten ggf. wind- und kotgeschützt verkleiden

  • kein offenes Futter/Wasser draußen

  • Futtersäcke niemals ungeschützt lagern

  • Naturmaterialien nicht im Freien sammeln


Es gilt: Alles, was draußen steht und Kontakt zu Wildvögeln gehabt haben könnte, bleibt draußen.

Es darf nicht in Räume oder Volieren gelangen, in denen Papageien leben.


2. Schuhe, Hände & Kleidung sauber halten

Hier wird häufig nicht drüber nachgedacht, ist aber super wichtig. 

  • Schuhe wechseln oder desinfizieren

  • Hände waschen vor jedem Kontakt

  • Kleidung nach Zoos, Tierparks, Landwirten, Geflügelhöfen etc. wechseln

  • kein „Hin- und Herlaufen“ zwischen draußen und Vogelzimmer


Besonders wichtig bei Fällen in der Region.


3. Außenvolieren-Regeln während eines Ausbruchs

Wenn Aufstallungspflicht gilt:

  • Keine Außenvoliere

  • Keine Freiluftbereiche

  • Keine Balkonhaltung

  • Die Vögel müssen im innenbereich geschützt untergebracht werden! 


Und selbst ohne Aufstallung gilt:

  • Schutzmaßnahmen konsequent durchziehen

  • Außenbereiche täglich kontrollieren





Wo erfährst du, ob in deiner Region Fälle gemeldet wurden?

Hier findest du verlässliche Quellen, die du im Blick behalten solltest:


Friedrich-Loeffler-Institut (FLI)

Offizielle Lageberichte, Karten, Risikobewertungen https://www.fli.de

Aktualisiert mehrmals pro Woche.


Landes-Veterinärbehörden

(z. B. LANUV NRW, LAVES Niedersachsen, RP Bayern)→ veröffentlichen Aufstallungspflichten & Risikogebiete


Dein Veterinäramt

→ führt alle lokalen Allgemeinverfügungen


Tierärztlicher Notdienst / vogelkundige Tierärzte

→ häufig mit regionalen Hinweisen


Wichtig: Wenn du unsicher bist, kannst du dein Veterinäramt telefonisch kontaktieren.


Aber bitte bedenke:

In Zeiten hoher Vogelgrippeaktivität haben Ämter und Tierärzte extrem viel Mehrarbeit. Sie müssen Fälle bearbeiten, Proben koordinieren, Aufklärungsarbeit leisten – und gleichzeitig Anrufe verunsicherter Halter beantworten.


Darum: Die schnellsten Informationen findest du fast immer online über die offiziellen Quellen .Genau dort informieren sich Tierärzte übrigens auch.



Woran du erste Symptome bei deinem Papagei erkennst:


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Papageien zeigen – wie bei vielen Erkrankungen – oft erst spät sehr unspezifische Symptome:

  • Apathie / ständige Müdigkeit

  • Fressunlust

  • Atemprobleme (Pumpen, Hecheln, Geräusche)

  • Nasen-/Augenfluss

  • vermehrt wässriger Kot

  • unsicherer Stand, Zittern, neurologische Auffälligkeiten


Wichtig:

Bei Verdacht nicht warten und nicht selbst zum Tierarzt fahren, bevor du telefoniert hast. Die Vorgehensweise klärst du immer zuerst telefonisch – das ist deine Verantwortung.


Muss ich jetzt Angst haben? – Eine ehrliche Einschätzung

Die Vogelgrippe ist ernst.

Aber: Das Risiko für reine Wohnungspapageien ist bei sinnvoller Hygiene wirklich sehr gering.

Und auch für Vögel in Außenvolieren gilt: 

Wenn du die Maßnahmen aus diesem Artikel einhältst, sind deine Vögel sehr gut geschützt.


Fazit: Bleib aufmerksam – aber nicht ängstlich

Mit ein paar klaren Routinen kannst du deine Papageien zuverlässig schützen. Die Vogelgrippe ist gefährlich – aber nicht unkontrollierbar.

  • Informiere dich über offizielle Stellen

  • Halte Hygiene- und Schutzmaßnahmen ein

  • Dokumentiere bei Innenhaltung

  • Reagiere früh, wenn Symptome auftreten


Dann bist du auch in dieser schwierigen Zeit auf der sicheren Seite –und deine Papageien ebenso.


Gefiederte Grüße Daniel

 
 
 

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